Die Feinde des Homeoffice schlagen zurück
Ach, wie schön ist Homeoffice. Kein Ellbögeln in verstopften Zügen, kein Hupen im Stau, mehr Freizeit und Ruhe und überhaupt – ist es zu Hause nicht am schönsten? Homeoffice kann die Work-Life-Balance verbessern, die Vereinbarung von Familie und Beruf erleichtern, Verkehrsprobleme entschärfen und den Klimawandel abschwächen. Das war allerdings nicht der Grund für das gesellschaftliche Umdenken bezüglich Homeoffice. Nein, ein Virus war es, der mittels einer Pandemie, unterwürfige Büroristen zu frivolen Heimarbeitern, die gar nicht mehr aus der Wohlfühlzone Homeoffice rauswollen, machte. Ende gut, alles gut?
Schön wärs. Wo die Sonne scheint, gibts auch Schatten. Den Homeoffice- Anbetern stellt sich eine dunkle Macht gegenüber. Es sind die Feinde des Homeoffice, die digitale Nomaden aus der thailändischen Sonne unter die Bürolampe zurückzwingen. Zurück unter die Schreckensherrschaft der sozialen Kontrolle, wo der Vorgesetzte dem Untergebenen in den Bildschirm schielt – und wehe, der ist auf Facebook!
Apropos Facebook. Der Herr des Social Media-Imperiums schlägt auf besonders perfide weise zurück. Mark Zuckerberg beordert seine fleissigen Telearbeiterinnen nicht einfach per CEO-Befehl ins Silicon Valley zurück, sondern droht den strandverwöhnten Fernarbeitern an Billig-Destinationen mit Lohnkürzungen. Wenn ein Pad Thai dort so günstig ist, ich dir aber den Lohn kürze, kannst du gerade so gut wieder bei mir in der Mensa essen. So die teuflische Logik.
Während andere Konzern-Bosse mittels phantastischen Büroräumlichkeiten (Sitzbälle! Rutschbahnen! Feel-Goodmanager!) ihre Mitarbeiter zurück zu ihnen ins Büro verführen, versucht Zuckerberg dies gar nicht erst. Der Computer-Nerd weiss wohl, dass niemand ihn und sein Facebook je so richtig gemocht (oder besser gesagt: ge-liked) hat. Und dafür bezahlen sie jetzt. Mit ihrem neuen, gekürzten Homeoffice-Lohn.
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